Unverträglichkeit bei Pferden

Nicht nur bei uns Menschen auch bei unseren Haus- und Nutztieren nehmen Nahrungsmittel- bzw. Futtermittelunverträglichkeiten (FMU) in den vergangenen Jahren dramatisch zu.

Und entgegen anderer Behauptungen: es ist nicht nur ein Trend oder eine Modeerscheinung, wie uns manch einer glauben machen will. Nicht nur Menschen können auf bestimmte Speisen unverträglich reagieren, auch Tiere. Die Symptomenpalette reicht dabei von milden bis schweren Verdauungsstörungen, beim Pferd wären das Kotwasser oder Blähungen bis hin zu Magengeschwüren oder Koliken, bis zu allgemeinen Befindlichkeitsstörungen wie z.B. Unrittigkeit oder Leistungseinbußen.

 

Anders als bei klassischen Allergien…

…in denen schon kleinste Mengen eines Allergens eine sofortige überschießende Immunreaktion wie Ausschläge und Atembeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen auslösen, treten die Symptome bei Futtermittelunverträglichkeiten, in der Regel zeitlich verzögert auf und sind recht unspezifisch. Bei Unverträglichkeiten werden bestimmte Nahrungsbestandteile ab einer bestimmten Dosis nicht mehr vertragen. Diese Reaktion kann bis zu 72 Stunden nach der Nahrungsaufnahme erfolgen, was die präzise Zuordnung zu einem bestimmten Futtermittel sehr schwierig macht

Zuverlässige Testverfahren haben wir für Pferde noch nicht wirklich.

Wie kann ich als Halter also rausfinden, ob mein Pferd möglicherweise an Futtermittelunverträglichkeiten leidet?

Hinweise können bestimmte Symptome geben:

  • Verdauungsstörungen wie Blähungen und Kotwasser
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Leistungsschwäche
  • Juckreiz, Hautausschläge
  • Verstärkung eines Headshaking-Syndroms

Futtermittelunverträglichkeiten entstehen in der Regel gegen Futtermittel, die oft gefüttert werden und nicht gegen solche, die selten oder gar nicht gefüttert werden.

Das sind in unseren Breitengraden in der Regel Hafer und Weizen. Werden diese Getreide nicht vertragen, heißt das aber noch lange nicht, dass das Pferd getreidefrei ernährt werden muss. Mais, Gerste oder Dinkel können großartige Alternativen sein.

Wichtig ist aber nicht nur eine langsame Futterumstellung, sondern auch die Behandlung der Ursache. Denn Futtermittelunverträglichkeiten entstehen ja nicht ohne Grund. Es gibt versch. Theorien, die die Ausbildung erklären wollen. Eine ist, das sog. „Leaky Gut-Syndrom“, hierbei gelangen zu große Bruchstücke von Nahrungsbestandteilen ins Blut durch eine löchrige Darmwand. Gegen diese Bruchstücke reagiert der Körper dann immunologisch und bildet die Unverträglichkeit aus. Doch woher kommt der löchrige Darm? Wo fängt denn das Ganze an?

 

Die Stoffwechselstörung HPU bietet ein gutes Erklärungsmodell

Durch den Mangel an Vitamin B6 und Zink, kommt es bereits im Magen schon zu Abweichungen im Vergleich mit einer normalen Verdauung. Auch Verdauungsenzyme sind auf die Anwesenheit von Zink als Cofaktor angewiesen.

Die Gallenbildung ist indirekt von Vitamin B6 abhängig. Usw. Einiges an Gründen, warum es zu Fehgärungen und Reizungen der Darmwand kommen kann und damit zu einer ungünstigen Situation aus der Futtermittelunverträglichkeiten entstehen können.

Hat man also den Verdacht oder die Gewissheit, dass das Pferd auf bestimmte Futtermittel reagiert, lohnt sich ein Test auf die Stoffwechselstörung HPU (Labor KEAC) und das Zufüttern von hochdosiertem Zink und Vitamin B6 bzw. B-Komplex.

Lillipyrrol speziell zum Ausgleich bei Mangelsituationen durch Stoffwechselstörung